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Ein Demenzkoffer geht auf Bibliotheksreise

Ein Demenzkoffer geht auf Bibliotheksreise

Endbericht

Das Projekt wurde finanziert von Land Salzburg, Referat Jugend, Generationen, Integration und mit folgenden Kooperationspartnern durchgeführt:

  • Bücher Stierle
  • Caritasverband der ED Salzburg
  • Katholisches Bildungswerk
  • Referat für Bibliotheken und Leseförderung der ED Salzburg
  • Salzburger Bildungswerk

Kurzbeschreibung

Es wurden fünf Koffer mit mehr als 60 Medien (Romane, Fach- und Sachbücher, Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane, DVDs, CDs und Spiele) ausgestattet.
Alle Öffentlichen Bibliotheken im Bundesland Salzburg waren eingeladen einen Koffer für einen Zeitraum von 2-3 Wochen anzufordern und die Medien den Leserinnen und Lesern zur Ansicht zur Verfügung zu stellen. Während dieses Zeitraums führte die jeweilige Bibliothek eine Veranstaltung zum Thema durch.
Jede Bibliothek, die sich an dem Projekt beteiligte, konnte fünf Standardbücher aus einer Auswahlliste kostenlos anfordern. Darüber hinaus konnten aus Projektgeldern zusätzliche Medienwünsche, die von Seiten der Leser und Leserinnen kamen, erfüllt werden.
Für interessierte Bibliothekare und Bibliothekarinnen wurden bei der Landesbüchereitagung im November 2017 zwei Workshops zum Thema „Demenz“ angeboten, die auch von ca. 50 Personen angenommen wurden. Zusätzlich wurde eine Fortbildung Innergebirg angeboten, die aber leider wegen mangelnden Anmeldezahlen nicht zustande kam.

Am 12. Oktober 2017 erfolgte die Auftaktveranstaltung in der Öffentlichen Bibliothek Hof-Koppl. Diese war mit rund 60 Personen gut besucht. Die fünf Demenzkoffer konnten direkt an die Leiter/innen der Öffentlichen Bibliotheken Hof-Koppl, St. Gilgen, Schwarzach, St. Michael und Adnet übergeben werden.

Zahlen und Fakten

  • 49 teilnehmende Öffentliche Bibliotheken in allen Bezirken
  • 55 Veranstaltungen, davon rund 20 in Kooperation mit den örtlichen Bildungswerken (kbw und sbw)
  • Knapp 2000 Teilnehmer/innen an den diversen Veranstaltungen
  • Wie viele Personen darüber hinaus in den Medien der in den Bibliotheken aufliegenden Demenzkoffer schmökerten, ist nicht zu eruieren.

Inhaltlich gab es eine große Bandbreite bei den Veranstaltungen: vom Bilderbuchkino für Kindergartenkinder über Vorleseaktionen für Schulkinder zu medizinischen Vorträgen, Filmvorführungen mit anschließenden Diskussionsrunden bis hin zu Literaturkreisen.

Das Feedback zu allen Veranstaltungen war sehr gut. Alle berichteten, dass die Teilnehmer/innen einen großen Redebedarf hatten, viele Fragen und Vorurteile angesprochen wurden und bei Einigen Erleichterung herrschte, dass das Thema auch „auf neutralem Boden“ aufgegriffen wurde. Die Bibliothekare und Bibliothekarinnen waren erstaunt, wie ein immer noch tabuisiertes Thema Menschen mobilisieren kann. O-Ton einer Bibliothekarin: „...ganz ehrlich habe ich das Thema anfangs für sehr, sehr schwierig gehalten und auch nicht unbedingt so vermittelbar. Dann hatten wir den Film im Stadtkino und von da an war ich richtig drin in diesem Thema. Die Bücher hab ich dann regelrecht verschlungen, auch mein Literaturkreis ist echt gut geglückt. Man hat gemerkt, dass der Redebedarf sehr, sehr groß ist.“

Öffentlichkeitsarbeit

In den regionalen Medien fand das Projekt durchaus seinen Niederschlag. Die Öffentlichen Bibliotheken Abersee und Strobl gestalteten je eine „Aufblattlt“- Sendung im Freies Radio Salzkammergut (https://cba.fro.at/358924 und https://cba.fro.at/354408).

Das Projekt war nicht nur im Bundesland Salzburg erfolgreich, sondern zog auch weitere Kreise. Über den Kontakt der Caritas Salzburg wanderte ein Demenzkoffer in das benachbarte Bayern nach Bad Reichenhall. Das dort ansässige Klinikum Bad Reichenhall beteiligt sich am Projekt „demenzsensibles Krankenhaus“. Um das Thema noch mehr in die Breite zu tragen war der Demenzkoffer für drei Wochen in einer Buchhandlung im Zentrum von Bad Reichenhall aufgelegt.

Die Fachhochschule Salzburg, gesundheitswissenschaftliche Studienrichtungen, zeigt Interesse am Medienkoffer und möchte diesen gerne im Herbst 2018 für ein paar Wochen ausleihen.

Darüber hinaus zeigte sich auch das Amt der burgenländischen Landesregierung, Referat Sozialleistungen, am Projekt interessiert und bat um die Medienliste.

Für die Abschlussveranstaltung, zu der rund 50 Personen angemeldet waren, konnte mit Frau Oswald eine renommierte Gerontopsychotherapeutin gewonnen werden. Leider musste die Veranstaltung krankheitsbedingt auf den Oktober 2018 verschoben werden.

Die größte Herausforderung war die logistische Koordination. Wann ist welcher Koffer in welcher Bibliothek? Wie kommt er von der einen in die andere Bibliothek? Hier gebührt allen beteiligten Bibliothekarinnen und Bibliothekaren sowie den Regionalbetreuerinnen ein „herzliches Dankeschön“! Jede von ihnen organisierte und unterstützte die Kolleginnen, wo immer möglich.

Medienliste, Fotos und Pressemitteilungen

Demenzkoffer Medienliste

Demenzkoffer Abschlussbericht